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Zu den häufigsten Schädlingen, die man weltweit in Geschäften und Wohnräumen antrifft, zählen insgesamt drei Arten von Mäusen und Ratten. Selbstverständlich gibt es eine Vielzahl an Arten, doch lediglich diese drei verfügen über eine enorme Anpassungsfähigkeit und können somit in der Umgebung des Menschen überleben.
Zu diesen drei Spezies zählen neben der Braunen Ratte (Rattus norvegicus), die auch als Norwegische oder Gewöhnliche Ratte bezeichnet wird, noch die Schwarze Ratte (Rattus rattus), welche auch Schiffs- oder Dachratte genannt wird, sowie die einfache Hausmaus (Mus domesticus).
Von der Hausmaus gibt es diverse Untergruppen, die sich über die ganze Welt verteilen und mittlerweile schon häufig als eigenständige Art anerkannt werden. Grundsätzlich gleichen sich aber alle, es gibt nur winzige Unterschiede.
Allen Schädlingen ist eines gemeinsam, nämlich die beiden Schneidezähne, die im Oberkiefer verankert sind. Auch wenn alle drei Nager in der Regel über einen langen Schwanz und kurze Beine verfügen, gibt es bezüglich ihres Verhaltens und den körperlichen Merkmalen doch ein paar Unterschiede. Daran kann man dann relativ leicht ausmachen, mit welchem der Schädlinge man es eigentlich zu tun hat.
Das Aussehen von Mäusen
In erster Linie erkennt man Hausmäuse an ihrer geringen Größe, sie erreichen eine Körperlänge von höchstens 10 Zentimetern. Trotz dieses Merkmals kann eine Verwechslung mit einer jungen Ratte nicht ausgeschlossen werden, weshalb man schon etwas genauer hinschauen muss. Die ausgewachsene Maus hat wesentlich größere Ohren als eine junge Ratte, außerdem ist der Schwanz länger als der Körper. Dafür hat das Jungtier einen größeren Kopf und größere Pfoten. Ein weiteres Erkennungsmerkmal der Maus ist ihre Färbung, welche ins Braun oder Grau geht mit einem helleren Bauch.
Das Aussehen von Ratten
Die Braune Ratte unterscheidet sich von der Schwarzen zunächst in der Körpergröße. Darüber hinaus hat sie auch einen dickeren Körper als die Schiffsratte. Auffallend ist auch, dass der Schwanz im Vergleich zur Körperlänge kürzer ist. Auf der Unterseite des Schwanzes kann man außerdem eine blassere Farbe erkennen. Die kleinen Ohren der Braunen Ratte sind behaart, sie hat zudem eine stumpfe Nase.
Der Körper der Schwarzen Ratte ist auffallend schlank, außerdem überragt der Schwanz die Körperlänge. Weitere charakteristische Merkmale sind eine spitze Nase und die dünnen, großen Ohren.
Die Schädlinge und ihre Essgewohnheiten
Mäuse und Ratten zählen allesamt zu den Allesfressern, wobei aber bestimmte Nahrungsmittel eindeutig bevorzugt werden. Hausmäuse und die Braune Ratte vergreifen sich gerne an Getreide, während die Schwarze Ratte Lebensmitteln mit viel Feuchtigkeit und Früchten den Vorzug gibt.
Die Braune Ratte beißt die Getreidekörner beim Fressen so durch, dass es später so aussieht, als wären diese zerhackt worden. Die Bekämpfung dieser Nagetiere wird dadurch vereinfacht, dass sie immer an den gleichen Stellen auf Nahrungssuche gehen, so können Köder gezielt platziert werden. Die Trinkmenge dieser Ratten beträgt täglich rund 60 Milliliter.
Die Schwarze Ratte isst besonders gerne feuchte Früchte. Auch sie verschmähen Getreide nicht und hinterlassen ebenfalls wie zerhackt wirkende Getreidekörner. Das Einfangen dieser Spezies gestaltet sich etwas schwieriger, denn sie sucht ihre Nahrung an verschiedenen Plätzen. Aus diesem Grund müssen Köder an mehreren Stellen ausgelegt werden. Da es sich um feuchte Lebensmittel handelt, die schnell verderben, muss man sie nach einigen Tagen auch austauschen. Die Trinkmenge beträgt gerade einmal die Hälfte, liegt also bei etwa 30 Milliliter pro Tag.
Mäuse lieben Getreide und entfernen die äußere Haut der Körner, so dass sie an den darin enthaltenen Mehlkörper gelangen. Genau wie die Braune Ratte, sucht auch die Hausmaus ihr Futter immer an den gleichen Stellen. Diese Tiere kommen auch gut ohne Wasser aus, falls verfügbar, nehmen sie nur eine ganz geringe Menge davon auf.
Der Lebensraum von Ratten und Mäusen
Die Braune Ratte verkriecht sich in Erdlöchern, hält sich aber auch ganz normal am Boden auf. Man kann ihnen überall im Freien, in den Abwasserkanälen oder auch in Gebäuden begegnen. Dadurch, dass die Ratten Löcher in die Erde graben, können große Schäden am Abwassersystem entstehen. An den Pfoten haben die Braunen Ratten eine Art Polster, wenn sie auf einer Oberfläche laufen, kann man dort die Spuren von ihrem öligen Fell sehen.
Schwarze Ratten trifft man am ehesten in der Nähe von Wasser und Schiffen an, sie werden deshalb auch als Schiffsratten bezeichnet. Die guten Kletterer halten sich in Hafengebäuden oder direkt auf Schiffen auf, ihre Nester findet man meistens unter einem Dach. Die Schwarze Ratte bevorzugt wärmere Gebiete, dort baut sie ihr Nest auch gerne in Baumwipfeln im Garten oder im Wald. Im Gegensatz zur Braunen Ratte läuft sie überwiegend auf den Zehenspitzen, auf den Oberflächen kann man verschiedene Schmierspuren erkennen. Lesen Sie, wie man Ratten bekämpfen kann.
Der Lebensraum von Mäusen befindet sich auf dem Boden, ihre Nester bauen sie in Erdhöhlen. Hausmäuse können bei Bedarf aber auch recht gut klettern, auf Oberflächen kann man kleine Spuren finden. Handelt es sich um einen starken Befall mit diesen Schädlingen, so entdeckt man kleine Säulen aus Schmutz, Urin und Körperfett. Das deutet aber keinesfalls auf ein aktuelles Problem hin, denn diese Indizien bleiben einige Zeit bestehen.
Den Kot der Nagetiere unterscheiden
Das Vorhandensein von Kot ist natürlich immer ein Hinweis, dass man es mit einem der Schädlinge zu tun hat. Wenn man ihn genauer betrachtet, so kann man gewisse Unterschiede feststellen, dennoch wird er auch häufig verwechselt und nicht selten sogar auf Kakerlaken getippt. Die Hinterlassenschaften der Braunen Ratte haben die Größe eines Reiskorns und eine dunkelbraune Färbung, der breite Kost ist kegel- bis spindelförmig. Im Vergleich dazu, sind die Köttel der Schwarzen Ratte dünn und länglich und wesentlich kleiner. Der schwarze Kot der Maus sieht wie ein Korn aus und hat eine Länge von drei bis acht Millimetern. Bei einem Befall sind die Köttel überall verteilt, vor allem aber in der Nähe der Nester.
Die Fortpflanzung von Mäusen und Ratten
Mäuse pflanzen sich wesentlich schneller fort als Ratten, denn sie sind eher geschlechtsreif, bekommen häufiger Junge und haben auch größere Würfe. Wenn der Nachwuchs aller drei Nager auf die Welt kommt, ist er vollkommen unbehaart und blind, sie sind komplett von der Mutter abhängig. Die Hausmaus gebären bis zu achtmal im Jahr vier bis 16 Junge, die nach acht bis 12 Wochen ihre Geschlechtsreife erreichen. Bei der Braunen Ratte sind es drei bis sechs Würfe mit jeweils sieben bis acht Jungtieren, die nach 10 bis 12 Wochen geschlechtsreif sind. Bei der Schwarzen Ratte sind es aus drei bis sechs Würfen jährlich immer fünf bis 10 Junge, die sich nach sieben bis acht Wochen selbst fortpflanzen können.