Ratten erfreuen sich für gewöhnlich keiner großen Beliebtheit. Diese Abneigung geht weit bis in das Mittelalter zurück, waren Ratten schon damals nicht gerne gesehen. Während sie heutzutage als Haustiere oft noch geduldet werden, erweisen sie sich insbesondere Ratten im Garten als eine wahre Plage. Was nicht nur lästig und auch eklig sein kann, ist sowohl für Mensch als auch Tier eine Gefahrenquelle.
Schildkröte im Garten
Naturnah im Garten gehaltene Schildkröten müssen vor Ratten und Raubvögeln geschützt werden. © depositphotos.com – @ pxhidalgo

Problem Ratten

Ratten sind überall da, wo sie sich leicht vermehren und problemlos an Nahrung kommen können. Lebensmittelabfälle, Tiere im Garten oder offene Fenster und Türen führen schnell dazu, dass sich Ratten im Garten heimisch fühlen. Ratten benutzen häufig Maulwurfgänge und gehen auch an Wurzeln und Knollen in Nutzgärten. Problematisch wird es, wenn die Nagetiere Kabel oder gar Abwasser- und Wasserleitungen anknabbern, sich an Haustieren vergreifen oder Krankheiten übertragen.
Ratten im Garten sind vor allem wegen der auf den Menschen übertragbaren Krankheiten (Zoonosen) gefährlich. Die Infektion erfolgt durch den Kontakt mit Urin, Kot und Speichel. Neben Hantaviren, Leptospiren, Tuberkulose oder Tollwut, kann der Biss eines Rattenflohs die Pest, eine hochgradig ansteckende Infektionskrankheit, übertragen. Ratten sind lediglich der Krankheitsüberträger, erkranken selbst aber nie an den gefährlichen Infektionen.

Haus- und Nutztiere gefährdet

Insbesondere für Haus- und Nutztiere, die in Freilandhaltung leben, stellen Ratten im Garten eine Gefahr dar.

Kaninchen, Schildkröten, Hühner, Meerschweinchen und auch Vögel, die im Garten gehalten werden, müssen vor den unliebsamen Tieren geschützt werden. Achten Sie beim Bau eines Geheges darauf, dass es keine Möglichkeit gibt, einzudringen. Jedes Loch gehört aus diesem Grund unbedingt dicht gemacht. Berücksichtigen Sie beim Kauf der entsprechenden Netze darauf, dass Rattenzähne sehr scharf und spitz sind.

Wer beispielsweise seine Schildkröten oder andere Reptilien möglichst naturnah halten will, kommt nicht drum herum das Außengehege entsprechend zu gestalten. Das beinhaltet unter anderem eine Abgrenzung mit engmaschigen Draht oder Steinen. Der Draht sollte robust genug sein, damit er nicht durchgekaut werden kann. Auch eine Begrenzung im Erdreich sollte zum Schutz der Schildkröten nicht vergessen werden. Ratten im Garten graben sich gerne auf unterirdischem Wege in das Außengehege, deshalb empfiehlt sich mindestens 50 cm tief eine Begrenzung zu setzen.

Rattenbekämpfung

Zur Bekämpfung und Abschreckung gegen Ratten im Garten gibt es diverse Methoden.

Eine der einfachsten Bekämpfungsmethoden ist die Haltung einer Katze. Auf landwirtschaftlichen Höfen, wo es durch das immense Futterangebot größere Rattenpopulationen geben kann, hat sich die Haltung von einer oder mehrere Katzen in den meisten Fällen bezahlt gemacht. Hausmittel wie ätherische Öle, Cayennepfeffer, Terpentin, Chilis, Minze und Gewürznelken sollen gegen Ratten im Garten helfen, konnte bisher aber nicht bewiesen werden.

Sollten Sie ein Problem mit nur einer Ratte haben, ist es möglich im Baumarkt entsprechende Lebend- oder Schlagfallen zu kaufen. Eine besondere Spezialität unter Ratten: Nutella. Aber auch Leber oder Speck sind beliebt, denn Ratten mögen fettige Nahrung. Bei einer Lebendfalle ist zu bedenken, die Ratte sehr weit von ihrem ursprünglichen Revier auszusetzen, da die Nager über einen sehr guten Orientierungssinn verfügen.

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Grundsätzlich empfiehlt es sich bei mehreren Ratten im Garten einen Kammerjäger zu beauftragen, der Erfahrung mit der Bekämpfung hat. Aufgrund der schnellen Fortpflanzung und enormen Anpassungsfähigkeit ist der Kampf gegen eine größere Menge von Ratten mühselig. Erschwerend kommt hinzu, dass Ratten überaus lernfähig sind und keine Köder fressen, die bereits zum Tod eines Artgenossen geführt haben.

Insbesondere, wenn Sie beabsichtigen, den Ratten mit Gift den Kampf anzusagen, ziehen Sie den Rat eines Fachmannes hinzu. Rattengift ist nicht ganz ungefährlich und kann nur über einen Fachmann bezogen und angewendet werden. Rattengift hemmt die Blutgerinnung, was nicht zum sofortigen Tod führt. Vorteil ist, dass andere Ratten so den Köder nicht mit dem Tod des Artgenossen in Verbindung bringen können. Die Wirkung kann für Kinder und insbesondere Haustiere lebensbedrohlich sein, wenn diese das Gift unbeabsichtigt aufnehmen.

 

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