In Deutschland sind eigentlich nur zwei Arten von Ratten für den Menschen tatsächlich relevant. In diesem Artikel wollen wir kurz auf die Merkmale und Unterschiede eingehen, damit Sie wissen, um welches Rattenproblem es sich bei ihnen zu Hause handelt.

Die Wanderratte

Die Wanderratte (Rattus norvegicus) stammt ursprünglich aus Asien, hat sich aber inzwischen durch den Menschen auf alle Kontinente (außer Antarktis) eingebürgert.

Rattus Norvegicus - Wanderratte
Die Wanderratte | depositphotos,com @ mikelane45

Sie besitzt ein graubraunes Rückenfell und ein hellgrau bis weißliches Bauchfell. Die Länge des Körpers (Kopf und Rumpf) beträgt ohne Schwanz etwa 18-28 cm. Der Schwanz erreicht nicht ganz die gleiche Länge wie der Körper, ist mit einer Länge von 13 cm bis über 20 cm jedoch recht lang.

Insgesamt ist die Ratte groß und kräftig gebaut und weist einen eckigen Schädel mit einer stumpfen Schnauze auf. Männchen sind deutlich größer und schwerer als Weibchen. Männliche Exemplare wiegen ausgewachsen bis zu 400 Gramm, Weibchen zwischen 250 Gramm bis hin zu knapp über 300 Gramm.

Die Wanderratte ist äußerst fruchtbar. Bei guten Bedingungen können die Tiere bis zu achtmal im Jahr Nachwuchs werfen. Die Größe des Wurfes liegt in der Regel zwischen fünf und acht Rattenbabys, bei einer Tragzeit von 22-24 Tagen. Bereits nach 3-4 Monaten ist der Nachwuchs ebenfalls geschlechtsreif.

Die Hausratte

Das Erscheinungsbild der Hausratte

Im Vergleich zur Wanderratte ist die Körpergröße etwas geringer und der Körperbau schlanker. Jede ist eine eigenständige Art, so dass auch Kreuzungen untereinander nicht möglich sind. Das Gewicht der Hausratte liegt zwischen 150 und 250 Gramm, die Körperlänge kann von 16 bis 24 Zentimeter variieren. Bei der Hausratte überragt der Schwanz die Länge von Rumpf und Kopf, ein weiterer Unterschied zur Wanderratte. Die Ohren der Hausratte sind verhältnismäßig groß, außerdem haben sie eine recht spitze Schnauze. Jungtiere werden rein äußerlich nicht selten mit der Hausmaus verwechselt. Hierzulande gibt es verschiedene Farbvarianten, es gibt schwarze, braungraue und graue Tiere.

Der Lebensraum der Hausratte

Hausratten trifft man in Deutschland viel seltener an, als die Wanderratte, das liegt vor allem daran, dass sie eine warme Umgebung bevorzugt. Aus diesem Grund halten sie sich auch hauptsächlich in menschlichen Behausungen auf. Innerhalb eines Gebäudes bewohnen die Tiere meistens den Dachboden oder halten sich in den oberen Etagen auf. Im Abwassersystem halten sich Hausratten grundsätzlich nicht auf, hier hat man es immer mit der Wanderratte zu tun. Nur in speziellen Bereichen muss man in unseren Breiten mit Hausratten rechnen. Man findet sie häufig auf älteren Bauernhöfen, in den Getreidespeichern der Häfen sowie in Tierhaltungsbetrieben. Ist es einmal zu einem Befall gekommen, so fällt dieser in der Regel sehr massiv aus.

Verhalten und Ernährung der Hausratten

Die Hausratte kann nicht nur ganz hervorragend klettern, sie ist auch ein ausgezeichneter Schwimmer. Die nachtaktiven Schädlinge leben in Rudeln und haben in diesem Verbund keine allzu strenge Hierarchie. Köder werden häufig verschmäht und es besteht eine Unempfindlichkeit gegenüber bestimmten Giftstoffen, so dass die Bekämpfung schwierig und langwierig ist. Im Prinzip sind Hausratten Allesfresser, doch auch sie haben ihre bestimmten Vorlieben. An tierischer Nahrung vergreifen sie sich nur im Notfall. Viel lieber vertilgen sie pflanzliche Nahrung in Form von Früchten, Gemüse, Getreide und Samen.

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