Zecken beim Hund: Chemische und natürliche Zeckenschutzmittel

zecken beim Hund

Jedes Jahr stellen Zecken weltweit eine Gefahr sowohl für uns Menschen als auch für
unsere liebsten Vierbeiner dar. Bei Zecken handelt es sich um kleine Parasiten, die in
Wiesen, hohen Gräsern und in Büschen von Wäldern, Gärten und Parks leben. Mit einem
Stich saugen sie das Blut ihres Wirts und können gefährliche Krankheiten auf diesen
übertragen. Um Zecken zu bekämpfen und Krankheiten vorzubeugen, ist ein ganzjähriger
Zeckenschutz für Mensch und Tier von hoher Bedeutung. In diesem Gastartikel vom
mobilen Tierarzt felmo stellen wir daher natürliche und chemische Zeckenschutzmittel vor
und erklären, wie man seinen Hund am Besten vor Zecken schützen kann.

Zecken sind eine Gefahr für unsere Hunde

Da Hunde sehr neugierig sind und in der Natur gerne auf Wiesen liegen oder sich durch hohe Gräser streifen, können sie sehr leicht von einer Zecke gestochen werden. Mit einem Zeckenstich können Infektionskrankheiten wie Borreliose und FSME (Frühsommer Meningoenzephalitis) auf den Hund übertragen werden. Während FSME direkt nach einem Stich übertragen werden kann, dauert die Übertragung von Borreliose durchschnittlich 16 bis 24 Stunden. Daher gilt: Je schneller die Zecke entfernt wird, desto besser!

Achtung: Zecken können sich auch im Fell eines Hundes festklammern und ins Haus getragen werden und Menschen sowie andere Tiere gefährden!

Zecken richtig entfernen und entsorgen

Nach einem Spaziergang im Freien sollte der Hund gründlich untersucht werden. Sobald eine Zecke auf dem Körper des Hundes entdeckt wird, sollte diese direkt mit Hilfe einer speziellen Zeckenzange entfernt werden. Hierfür streicht man zunächst das Fell an der Einstichstelle zur Seite und setzt die Zange so dicht wie möglich an, damit keine Rückstände der Zecke im Körper des Hundes verbleiben. Achtung: Beim Entfernen des Zeckenkörpers, sollte dieser niemals gedrückt werden! Durch den Druck können Krankheitserreger aus dem Zeckenkörper in die Einstichstelle geraten. Daher wird auch davon abgeraten, Nagellack oder andere Öle auf die Zecke zu tun.
Anschließend sollte die Zecke entsorgt werden. Hierfür kann man die Zecke mit einem festen Gegenstand erdrücken oder sie in hochprozentigen Alkohol, Desinfektionsmittel oder Chlorreiniger werfen.

Hunde vor Zecken schützen

Da das Klima in Deutschland durchgehend mild ist, besteht auch in den Wintermonaten die Gefahr, von einer Zecke gestochen zu werden. Eine Behandlung gegen Zecken ist also für das gesamte Jahr essentiell und sollte daher in regelmäßigen Abständen erneuert werden. Weil jeder Körper anders reagiert und jede Situation unterschiedlich ist, gibt es nicht das eine perfekte Zeckenschutzmittel. Hundebesitzer sollten anhand der folgenden Faktoren individuell entscheiden, welches Mittel für den Hund am optimalsten ist:
– Die Wohnsituation und der Wohnort: Lebt der Haushalt in einem Zecken-Risikogebiet und wohnen Kinder oder andere Tiere im Haushalt?
– Der Hund: Zieht der Hund viele Zecken an oder ist er recht uninteressant für Zecken? Sind allergische Reaktionen auf bestimmte Medikamente bekannt?

Natürliche und chemische Zeckenschutzmittel

Auf dem Markt gibt es ein breitgefächertes Angebot an frei verkäuflichen sowie verschreibungspflichtigen Zeckenschutzmitteln. Somit stellt sich die Frage: Möchte man einen bestmöglichsten Schutz vor Zecken oder Nebenwirkungen durch chemische Zeckenschutzmittel verhindern?

Vorab: Den perfekten Zeckenschutz gibt es nicht! Aus diesem Grund vergleichen wir im Folgenden chemische und natürliche Zeckenschutzmittel miteinander:

Tabletten wie Bravecto & Co sind Isoxazoline und wirken innerlich. Bei diesen verschreibungspflichtigen Mitteln wurde eine sehr gute Wirksamkeit erforscht. Allerdings sind die Nebenwirkungen noch nicht vollständig erforscht, da diese relativ neu auf dem Markt sind. Auch eignen sich diese Mittel nicht zur Prophylaxe vor Reisekrankheiten, weil der Wirkstoff die Zecke erst nach dem Stich tötet.

Apothekenpflichtige Spot-Ons und Halsbänder wie Seresto, Advantix und Co sind Pyrethroide und weisen auch eine sehr gute Wirksamkeit auf. Allerdings sind diese im Gegensatz zu Isoxazoline besser erforscht und wirken äußerlich, sodass sie Parasiten schon vor dem Stich abwehren und die Übertragung von Reisekrankheiten (z.B. FSME, Leishmaniose) verhindern. Vorsicht: Diese Mittel können für Fische und im Haushalt lebende Katzen und Kinder giftig sein. In diesem Fall und beim Baden sollte daher auf ein anderes Mittel wie Tabletten zurückgegriffen werden.

Die in natürlichen Hausmitteln wie Kokosöl enthaltene Laurinsäure kann zwar bei einer täglichen Anwendung gegen Zecken helfen, allerdings wurde die Wirksamkeit von Hausmitteln (Kokosöl, Schwarzkümmelöl) sowie von freiverkäuflichen Mitteln zur äußerlichen Anwendung (Halsbänder, Shampoos, Spot-Ons) nicht wissenschaftlich belegt. Des Weiteren können ätherische Öle auf Hunde und Katzen giftig wirken. Bei der Zeckenvorsorge kommt es immer auf den individuellen Fall an. Während einige Hunde für Zecken weniger interessant sind, werden andere Hunde täglich von mindestens einer Zecke gestochen. Tierhalter sollten sich hierbei durch den Tierarzt professionell beraten lassen, um das für den Hund optimale Zeckenschutzmittel zu finden.

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