Der Buchsbaumzünsler – alle Fakten über den Schädling

Der Buchsbaumzünsler - alle Fakten über den Schädling

Der sogenannte Buchsbaumzünsler sieht aus wie ein harmloses kleines Insekt. Doch der Schein trügt, denn der ostasiatische Falter versetzt hierzulande Gartenbesitzer in Angst und Schrecken. Kein Wunder, denn der Schädling hat es in sich und ist dabei für seinen Namensgeber, den Buchsbaum, brandgefährlich.

Fakten zur Herkunft des Schädlings

Der Buchsbaumzünsler gehört zur Familie der Crambidae, wurde bereits im 21. Jahrhundert nach Europa eingeschleppt und gehört daher zu den sogenannten invasiven Arten. Das bedeutet, dass der Buchbaumzünsler ursprünglich zwar aus ganz anderen Gefilden stammt, sich bei uns jedoch so weit ausgebreitet hat, dass er das ökologische Gleichgewicht in Gefahr bringt. Während das Tier ursprünglich aus Südostasien stammt, ist es inzwischen nicht nur in Deutschland, sondern auch in den Niederlanden, Großbritannien und Österreich verbreitet.

Die äußere Erscheinung des Buchsbaumzünslers

Raupe des Buchsbaumzünslers
© depositphotos.com @ Zerbor

Bevor das Insekt sein typisches Aussehen annimmt, verbreitet es sich in Form einer auffälligen Raupe in unseren Gärten. Diese kleinen, länglichen Tiere sind maximal fünf Zentimeter lang und weisen eine dunkelgrüne oder gelbgrüne Färbung auf. Der Körper ist überzogen mit auffälligen schwarzen Punkten und hellen oder dunklen Streifen. Ein weiteres spezielles Merkmal: Die weißen Borsten auf dem Rücken der Tiere, welche an Stacheln erinnern. Die schwarze Kopfkapsel ist ebenfalls mit bloßen Auge gut erkennbar. Haben sich die Raupen erst einmal verpuppt, so schlüpfen Falter aus den Puppen, deren Flügel eine Spannweite von rund 40 Millimetern erreichen. Der vordere Teil der dünnen Flügel ist in der Regel weiß eingefärbt und verfügt über einen braunen Saum an allen äußeren Seiten. In der Mitte seines Körpers hat der Buchsbaumzünsler dunkle Ausbuchtungen und einen weißen Fleck in der Form eines Halbmondes. Der hintere Teil der Flügel ist ebenfalls hell und weist einen dunkelbraunen Saum auf, welcher die Silhouette des Tieres umrahmt.

Verhalten und Lebensweise des Insekts

Die erwachsenen Tiere halten sich die meiste Zeit über auf der Unterseite großer Blätter auf. Hierbei handelt es sich allerdings nicht unbedingt um die Blätter des Buchsbaumes, sondern um Pflanzen jedweder Art, welche sich in direkter Nähe befinden. Weil die hellen Falter sehr schnell fliegen und geschickt manövrieren, sind sie eine echte Herausforderung für natürliche Fressfeinde. Aus diesem Grund breiten sie sich besonders rasant aus und verschwinden quasi nie von alleine aus einem Garten, welchen sie befallen haben. Um ihre Eier abzulegen, suchen sich die weiblichen Tiere dann die entsprechenden Buchsbäume.

freigesteller Buchsbaumzünsler
charakteristisch sind die weißen Flügel mit braunem Saum – © depositphotos.com @ Mayerberg

Die Eier werden geschickt zwischen Blätter oder in feinste Ritzen der Rinde abgelegt. Auf diese Weise sind sie vor Nässe sowie Wind geschützt. Sobald die grünen Raupen geschlüpft sind, verschließen sie die Blätter, indem sie die Ränder fest verkleben. Die Fäden benutzen die Insekten aber nicht nur zum Bauen, sondern auch zur Flucht. Raupen lassen sich blitzschnell an den feinen Geflechten herab, wenn Gefahr droht. Die verwendeten Fäden erinnern in ihrer Konsistenz und dem Aussehen an feine Spinnennetze und werden daher häufig mit diesen verwechselt. Nach dem Durchlaufen sieben verschiedener Larvenstadien entwickeln sich die Raupen zu erwachsenen Faltern. Während dieser Phase fressen sie die Buchsbäume radikal leer.

Zurückschneiden und Absammeln

Der erste Schritt gegen den ostasiatischen Schädling ist das Zurückschneiden aller betroffenen Pflanzen. Gleichzeitig werden die Larven und Kokons abgesammelt. Wichtig ist, dass Sie alles entweder direkt vernichten oder luftdicht verpacken und über den Restmüll entsorgen. Sensibilisieren Sie Ihre Nachbarn für das Problem, damit nicht ein paar Häuser weiter eine neue Welle Zünsler ungestört heranwächst.

Biologisch gegen den Zünsler vorgehen

Wer sich nicht ausschließlich auf die Natur verlassen möchte, aber dennoch keine chemische Keule einsetzen mag, der ist mit dem biologischen Bacillus thuringiensis gut beraten. Auch wenn die Anwendung nicht durchgehend möglich ist, wie man hier nachlesen kann, so kann man mit dem Bacillus doch sehr gute Ergebnisse erzielen. Insbesondere wenn vorab der Buchsbaum mechanisch vom Zünsler befreit wird (Abflücken + Abspritzen, siehe nächster Punkt), ist das Bazillus besonders wirksam.

Mit Hochdruck gegen den Buchsbaumzünsler

Wenn ein einzelner Baum oder gleich eine ganze Heckenreihe von dem Schädling befallen wurde, greifen Sie zum Hochdruckreiniger. Legen Sie hierzu zuerst eine Folie oder ein Vlies auf eine Seite der Pflanzen. Sprühen Sie dann die Hecken oder Bäume mit dem Hochdruckreiniger ab. Der starke Strahl sorgt dafür, dass die Raupen herabfallen und auf dem ausgelegten Material landen. Sammeln Sie die Raupen ein und setzten Sie diese an einem möglichst weit entfernten Ort wieder aus. Sofern Sie Hühner oder Fische besitzen, können die Raupen auch verfüttert werden.

Chemie gegen das Insekt

Wenn gar nichts mehr hilft, dann sollten Sie sich entsprechende Spritzmittel besorgen, um Ihre Pflanzen zu schützen. Diese können entweder vorbeugend eingesetzt werden oder die Schädlinge erst nach dem Befall abtöten. Mit Mitteln dieser Art sollten Sie allerdings möglichst sparsam umgehen. Sofern sich Kinder oder Tiere in Ihrem Garten aufhalten, sollten Sie besser darauf verzichten.

Vögel helfen gegen die Schädlinge

Eine sehr simple Maßnahme, um den Buchsbaumzünsler gar nicht erst im eigenen Garten anzutreffen, ist folgende: Fördern Sie aktiv das Ansiedeln von Vögeln auf Ihrem Grundstück. Weil die Larven des Insekts bereits in die natürliche Nahrungskette integriert sind, gelten zumindest einige Vogelarten als natürliche Feinde, wenn auch nicht alle. Je eher diese den Raupen das Leben erschweren, um so geringer ist das Risiko eines Befalls.

Gerade Spatzen gelten als Liebhaber der grünen Delikatessen. Wenn Sie beobachten können, dass ein Spatzenschwarm Ihre Hecken nach Insekten absucht, können Sie sich in der Regel bequem zurücklehnen – die Vögel erledigen den Rest für Sie! Durch das Aufhängen von Nistkästen animieren Sie die gefiederten Helferlein dazu, sich auf Ihrem Grundstück niederzulassen.

Fazit

Der asiatische Buchsbaumzünsler ist eine Bedrohung für den Buchsbaum. Liebevoll geschnittene Pflanzen werden durch das Insekt binnen kurzer Zeit zerstört. Gehen Sie mit unseren Tipps aktiv gegen den Schädling vor und informieren Sie Ihre Nachbarn. Nur mit intensivem Kampf gegen den Zünsler bleiben Ihre Buchsbäume in voller Pracht.