Wespennester im Einklang mit den Gesetzen entfernen

Wespen sind nützliche Insekten

Wespen und Menschen haben eine komplizierte Beziehung. Die wenigsten Menschen sind erfreut, wenn sich das gestreifte Insekt über den Kuchen oder die Limonade her macht. Noch weniger angenehm ist es, wenn sich die Tiere im Dachboden oder gar im Rolladenkasten häuslich niederlassen. Grundsätzlich stehen Wespen unter Naturschutz. Für den Hausbesitzer bedeutet das, dass er die Nester nicht ohne Grund entfernen oder gar zerstören darf. Wer sich nicht an die Bestimmungen hält, muss mit empfindlichen Geldstrafen rechnen. Je nach Bundesland kann es sich dabei um mehrere tausend Euro handeln.

Wespen sind nützliche Insekten

Die meisten Menschen wissen, dass Bienen für die Bestäubung der Blüten wichtig sind. Das aktuelle Bienensterben ist regelmäßig eine Schlagzeile wert. Weniger bekannt ist, dass auch Wespen nützliche Tiere sind. Es gibt in Deutschland acht Wespenarten, nur zwei davon – die Deutsche und die Gemeine Wespe – naschen vom Kuchen. Die anderen besuchen wie die Bienen Blütenpflanzen und bestäuben diese.

Den Nachwuchs ernähren die Wespen mit eiweißreicher Nahrung. Dazu fangen und töten sie andere Insekten. Unter anderem machen sie jagt auf Baumschädlinge, sodass Wespen bei Förstern gerne gesehen sind. Zu ihrer Beute gehören außerdem Larven von Fliegen, Spinnen, Blattläusen und anderen Insekten. Während sie die Brut pflegen, lassen sich die Wespen kaum am Frühstückstisch sehen. Erst im August ist diese Phase zu Ende.

Kammerjäger helfen bei der Entfernung von Nestern

Die professionelle Entfernung oder das Umziehen von Bienennestern aus dem Dachstuhl oder dem Rolladenkasten muss nicht teuer sein. Über die genauen Kosten kann sich der Interessent über den Kostenrechner für das Umsiedeln und Bekämpfung von Wespen informieren. Sollten die Insekten zu einer Bedrohung werden, muss im Sommer ein Fachmann von einer Umweltbehörde, ein Imker oder ein zugelassenes Schädlingsbekämpfungsunternehmen beauftragt werden.

Im Winter sind die Nester unbewohnt. Die Wespen verlassen im Herbst ihre Behausung und suchen sich im nächsten Sommer ein neues Quartier. Deshalb darf der Betroffene in diesem Fall das Nest auch selbst entfernen.

Besonders geschützt sind übrigens Hornissen. Diese gelten als besonders gefährlich, was sie aber nicht sind. Die Annahme, dreifach so groß ist auch dreifach so giftig ist falsch. Das Gift ist nicht gefährlicher als das einer normalen Wespe. Außerdem sind die Tiere weniger angriffslustig und mögen keinen Kuchen. Somit sind die Berührungspunkte sogar geringer.

Wann ist eine Umsiedlung zulässig?

Betroffene dürfen ein Nest nur dann umsiedeln oder gar zerstören, wenn ein ernsthafter Grund vorliegt. Dies ist immer dann der Fall, wenn Menschen gefährdet sind.

Ein häufiger Grund für eine Umsiedlung ist eine lebensgefährliche Allergie auf das Gift. Eine Wespe kann anders als eine Biene den Menschen mehrmals stechen. Die Stichstelle schwillt an und wird rot. Das ist normal und noch keine allergische Reaktion. Kommt es aber zu einem Blutdruckabfall, Übelkeit, Erbrechen oder gar zu einem allergischen Schock, muss sofort reagiert werden. Ist nicht sofort ein Notarzt zur Stelle, kann das für den Betroffenen den Tod bedeuten. Bei einem Stich in den Hals muss immer ein Arzt aufgesucht werden, selbst wenn keine Allergie vorliegt.

Ein anderer Grund ist, wenn die Wespen sehr nahe am Haus sind. Vor allem wenn Kinder in der Familie leben, stellt das eine Bedrohung dar. Kinder wissen oft nichts von der Gefahr. Selbst wenn sie nicht allergisch reagieren, können mehrere Stiche für ein Kleinkind lebensgefährlich sein.

Eine Umsiedlung ist auch zulässig, wenn die Wespen ungewöhnlich aggressiv sind.

Tipps für ein friedliches Zusammenleben zwischen Menschen und Wespen

Zunächst ist ein Umdenken notwendig. Wespen sind nicht gefährlich und Menschen gehören nicht zu ihrer Nahrung. Sie stechen also Menschen nur dann, wenn sie sich bedroht fühlen. Wer von einer Wespe umschwirrt wird, soll nicht nach dem Insekt schlagen. Solange es nicht gedrückt oder in die Enge getrieben wird, sticht es nicht. Erst das ängstliche Verhalten vieler Menschen provoziert Stiche.

Bei einem Frühstück auf der Terrasse oder einem Picknick ist die Gefahr einer unliebsamen Begegnung größer. Nahrungsmittel sollten deshalb immer abgedeckt und Essensreste sofort entfernt werden.

Kinder sind nach dem Essen oft mit Marmelade oder anderen Süßigkeiten verschmiert. Diese sofort abwischen, damit sich die Wespen erst gar nicht nähern.

Wespen auf gar keinen Fall anpusten, darauf reagieren sie sehr aggressiv. Nützlich sind auch Fliegengitter.

Gegen Wespen hilft ein einfaches und legales Mittel, die Wassersprühflasche. Diese sind in jedem Haushaltswarengeschäft erhältlich. Diese darf auf gar keinen Fall Rückstände von Reinigern enthalten, denn das würde die Wespen schädigen. Die Flasche mit sauberem Wasser füllen. Nähert sich eine Wespe diese einfach mit Wasser besprühen. Die Sprühflasche simuliert regen. Wespen ziehen sich bei Regen in ihr Nest zurück. Das Insekt verschwindet und das Frühstück kann in aller Ruhe fortgesetzt werden.

Fazit

Die „Feindschaft“ zwischen Menschen und Insekten existiert aus Sicht der Wespe nicht. Wenn sich Betroffene ruhig verhalten, kommt es nur sehr selten zu einem Stich. Falls eine gefährliche Allergie gegen Wespengift vorliegt und/oder die Tiere sehr aggressiv sind, ist eine Umsiedlung oder eine Zerstörung des Nestes möglich. Diese Bedarf immer einer behördlichen Genehmigung und muss von Fachleuten durchgeführt werden.