Borreliose Symptome nach Zeckenbiss

Borreliose Symptome nach Zeckenbiss

Borreliose ist eine Bakterienerkrankung, die vorwiegend über einen Zeckenbiss übertragen wird. Die dafür verantwortlichen Bakterien, die Borrelien, finden sich ursprünglich und hauptsächlich im Blut von Vögeln und kleinen Nagern, wie Mäusen, und gelangen ausschließlich über einen weiteren Übertrager – die Zecke – in den Menschen. Eine Ansteckung von Mensch zu Mensch ist daher ausgeschlossen.

Als Überträger der Erkrankung sind bisher vier Bakterienstämme bekannt. Diese sind:

  • Borrelia burgdorfi
  • Borrelia garanii
  • Borrelia afzelii
  • Borellia spielmanii

 

Durch Zecken infiziert – Borreliose erkennen

Stadium 1 – Wanderröte und Co.

Wurde durch eine Zecke der Erreger übertragen, durchläuft die Erkrankung drei Stufen. Stufe eins, die sogenannte Wanderröte, lat. Erythema migrans, tritt bereits kurz nach Infektion bzw. Stich der Zecke auf.

Sie zeigt sich in Form einer etwa Handteller großen, kreisförmigen Rötung. In einigen Fällen kann die dabei auftretende Rotfärbung der Haut auch einen Durchmesser von bis zu 65 cm erreichen.

Außer der deutlichen Hautrötung zeigen sich bei der Wanderröte keine anderen Symptome wie Schmerzen oder Juckreiz. Zudem verschwindet diese nach ihrer maximalen Ausbreitung von allein wieder.

Dabei ist die Wanderröte keinesfalls mit der normalen Rötung um die Zeckenbissstelle zu verwechseln, die sich wie bei Insektenstichen um das verletzte Hautareal bildet. Diese Rötung und Schwellung geht meist mit starkem Juckreiz einher und erreicht eine maximale Größe von 2 cm Durchmesser. Auch diese verschwindet nach einigen Tagen selbstständig, weist dabei aber keinerlei Anzeichen für eine Borreliose-Infektion auf.

Weitere Anzeichen für die Borelliose-Infektion im ersten Stadium der Erkrankung können Schwindel, Schwäche, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Fieber sowie Gelenkschmerzen und Bindehautentzündung sein.

Stadium 2 – Grippeähnliches Krankheitsbild

Dieses Stadium setzt erst mehrere Monate nach einem Zeckenbiss ein und birgt die Gefahr, dass eine Fehldiagnose stattfindet, wird ein vorausgegangener, wenn auch länger zurückliegender Biss durch eine Zecke außer Acht gelassen.

Dabei treten grippeähnliche Symptome auf. Die Gefahr: Neben der im Stadium 1 betroffenen Haut sind nun auch die Organe betroffen.

Je nach betroffenem Areal können nun schwerwiegende Symptome auftreten.

Neuroborreliose

Von einer Neuroborreliose wird gesprochen, wenn die Erreger das Nervensystem betreffen und es dadurch zu entsprechenden Problemen kommt. Diese äußern sich vor allem durch eine Hirnhautentzündung mit Nervenwurzelentzündung, in diesem Zusammenhang Menningopolyeuritis genannt.

Typische Symptome sind dabei Lähmungen, neurologische Ausfallerscheinungen und Schmerzen.

Borreliose am Herzen

Ein weiteres anfälliges Organ ist das Herz. Hier treten besonders Herzbeutel- oder Herzmuskelentzündungen auf. Zudem kann es infolge der Erkrankung zu Herz-Rhythmusstörungen kommen.

Lymphadenosis cutis benigma

Dieses Symptom ist eine seltene Hauterscheinung. Dabei bilden sich Schwellungen von mehreren Zentimetern und rot-bläuliche Flecken. Betroffene Körperstellen sind hierbei sind hierbei Hoden, Brustwarzen und Ohrläppchen.

Stadium 3 – Lyme-Arthritis

Dieses schwerwiegende Krankheitsstadium tritt Monate bis Jahre nach der Infektion auf. Dabei handelt es sich um eine schubweise und chronisch verlaufende Gelenkentzündung. Dabei kann in Monoarthritis und Oligoarthritis unterschieden werden. Besonders bei der Mono- bzw. Einzelgelenkentzündung machen sich starke Schmerzen in den Kniegelenken bemerkbar. Neben Gelenken können zusätzlich Sehnen und Muskeln betroffen sein.

Im dritten Stadium macht sich zudem oft eine bläuliche Verfärbung an Händen und Füßen bemerkbar. Diese sogenannte Acrodermatitis atrophicans Herxheimer ist auf ein Dünnerwerden dieser Hautpartien zurückzuführen.

Sind zudem Nerven betroffen, kann es zu dauerhaften Lähmungen kommen. Dabei ist die Körperregion vom jeweilig betroffenen Nerv bzw. von den jeweils entzündeten Nerven abhängig.

Behandlung der Borreliose

Wurde die Infektion mittels Erregertest und anderen Bluttests bestätigt, ist besonders der Behandlungszeitraum wichtig. Je früher die Erkrankung erkannt wird, desto höher sind die Chancen auf vollständige Ausheilung ohne Folgeschäden. So ist es besonders wichtig, bereits bei Anzeichen des Stadiums 1 unbedingt ärztlichen Rat einzuholen.

In diesem frühen Borreliose-Stadium ist eine Therapie mittels Antibiotika über einen Zeitraum von zwei Wochen am vielversprechendsten. Häufig eingesetzte Antibiotika bilden hierbei Amoxicillin, Doxycyclin und Cefuroxin. Werden diese Mittel nicht vertragen kann Azithromycin als Behandlung angesetzt werden.

Im fortgeschrittenen Stadium kommen ebenfalls Wirkstoffe zum Einsatz, die als Antibiotika fungieren. Hierbei wird vor allem auf die Wirkstoffgruppe der Cephalosupine zurückgegriffen. Diese Mittel werden intravenös verabreicht und setzen somit auch an bereits infiziertem Gewebe des Gehirns und der Nerven besser an. Hier dauert die Behandlung etwa drei bis vier Wochen.