Ein Hornissen-Nest umsiedeln

Ein Hornissen-Nest umsiedeln

Hornissen gehören im weitesten Sinne zu den Wespen, genauer zu den Faltenwespen, einer speziellen Wespenart. Hornissen können bis zu 4 cm groß werden und aufgrund dieser Größe werden sie vom Menschen als bedrohlich und gefährlich betrachtet. In diesem Artikel wird erklärt, was zu tun ist, wenn sich auf ihrem Grundstück ein Hornissenschwarm ansiedelt und ein Nest baut.

Deutsche Hornissen

In Deutschland lebten ursprünglich zwei verschiedene Hornissenarten, die sich hauptsächlich in der Färbung unterscheiden. Interessant ist, dass die eine Art er im Westen und Süden Deutschlands angesiedelt ist und die andere Art er im Norden und Osten.

Erstere Art weist eine rote Zeichnung in Form eines V auf der Brust auf, während die andere Art dies nicht tut. Dafür ist die im Norden und Osten angesiedelte Art nicht ganz so rötlich.

Leider drängt inzwischen eine dritte Hornissenart, die asiatische Hornisse (Vespa velutina), nach Deutschland vor. Man vermutet, dass sie aus dem Südwesten Frankreichs eingeschleppt wurde. Sie ist für die einheimischen Arten eine Bedrohung und direkte Konkurrenz.

Gefährliche Hornissen?

Immer wieder hört man Schauergeschichten über Hornissen. Es hält sich in weiten Teilen des Landes die Mär, dass drei Hornissenstiche einen Menschen töten und sieben Hornissenstiche sogar ein Pferd. Das ist natürlich völliger Quatsch und längst wissenschaftlich widerlegt.

Hornissenstiche sind deutlich ungefährlicher als ein Bienen-oder Wespenstich. Im Gegenteil ist das Bienengift sogar stärker. Auch die Stiche sind, obwohl der Stachel tiefer ins Fleisch geht, nicht schmerzhafter.

Dass Hornissen mehr als 150 Mal pro Kilogramm Körpergewicht zustechen müssen und Bienen nur 40 Mal, um einen Menschen zu töten, können Sie auf dieser Seite nachlesen. Bei einem 80kg schweren Menschen müssten Hornissen also 12.000 Mal zustechen, bevor dieser stirbt. Eher unwahrscheinlich, oder?

WICHTIG: bei Allergikern sieht die Sache ganz anders aus! Hier gilt, dass bereits ein einziger Stich potentiell tödlich ist und einen anaphylaktischen Schock auslösen kann.

Hornissen sind auch nicht besonders angriffslustig. Sie sind nicht am Menschen interessiert und gehen diesem lieber aus dem Weg. Grundlose Angriffe kommen nicht vor.

In der Nähe eines Hornissen-Nestes sollte man sich dennoch ruhig und mit Bedacht bewegen. In einem Umkreis von ca. 3-4 Meter um das Nest herum fühlen sich Hornissen durchaus bedroht und können in solch einem Fall auch angreifen.

Hornissen stehen unter Naturschutz

Deutsche Hornissen sind sehr selten und waren vor Jahren bereits vom Aussterben bedroht. Die Tiere stehen daher unter Naturschutz und es ist unter Strafe verboten, die Tiere zu jagen, fangen, verletzen oder zu töten.

Befindet sich das Nest in direkter menschlicher Nähe und die betreffenden Anwohner werden direkt und unzumutbar belästigt, so kann das Nest umgesiedelt werden. Dazu bedarf es einer Ausnahmegenehmigung der Unteren Naturschutzbehörde.

Oft wird diese Genehmigung nicht erteilt, wenn andere Maßnahmen, wie das Absperren des entsprechenden Bereiches durch einen Zaun, greifen.

Die eigene Umsiedlung eines Hornissen-Nestes ohne Genehmigung wird mit bis zu 50.000 EUR bestraft.

Wie wird ein Hornissen-Nest umgesiedelt?

Ein Hornissen-Nest darf ausschließlich von speziell geschulten Spezialisten umgesiedelt werden. Hierfür muss eine Genehmigung  zur Umsiedlung durch die Untere Naturschutzbehörde vorliegen.