Ungeziefer im Garten wirkungsvoll bekämpfen

Ungeziefer im Garten wirkungsvoll bekämpfen

Welcher Gartenbesitzer kennt sie nicht? Die Lebewesen, die das Genießen des eigenen Stück Natur schwer machen. Die Rede ist von Ungeziefer, welche die Pflanzen anfressen und schädigen. Hier erfahren Sie, wie Sie die Schädlinge wieder loswerden.

Die nachhaltigste Variante: Nützlinge und Pflanzen

Das sind zum einen Raubinsekten, wie Ohrenkneifer, Laufkäfer, Marienkäfer und Libellen, sowie Spinnen und Schnegel. Besonders Läuse und Milben stehen auf dem Speiseplan dieser Tiere. Aber auch Stechmücken und Zecken können so eingedämmt werden.

Für Raubinsekten und Spinnen sind wilde Areale im Garten wichtig. Säen Sie beispielsweise ein Stück des Gartens mit Wildwiese ein, die sie zweimal im Jahr zur Hälfte abmähen. So bleibt ganzjährig ein Rückzugsort vorhanden. Auch gut geplante Insektenhotels sind ein Magnet für Nützlinge. Spinnennetze, die Ihnen nicht im Weg hängen, sollten Sie intakt lassen. So können Spinnentiere ihren Teil zu einem gesunden Garten beitragen.

Zum anderen sind Gartenvögel wichtige Nützlinge. Amseln und Meisen beispielsweise, aber auch Tauben und Drosseln fressen Insekten, wie Raupen, Spanner, Käfer und sogar Schnecken.

Wer den Vögeln schon im Winter Futter bietet – entweder an einer Futterstation oder durch stehengelassene Samenstände – kann sich im Frühjahr über regen Besuch freuen. Gerade zur Jungenaufzucht benötigen die Vögel viel Futter, weshalb sie vorrangig bekannte Futterstellen anfliegen, sich aber selbstverständlich auch die Larven und Insekten aus dem Garten holen.

Alte Gehölzbestände bieten zusätzlich Schutz und Nistmöglichkeiten. Außerdem bieten sich Nistkästen an.

Käfer und Schnecken werden zudem von Igeln gejagt. Um sie anzulocken sollten Sie dichtes Gebüsch und einen Laubhaufen über den Winter anbieten.

Einige Pflanzen, wie Lavendel, Nelken, Zwiebeln, Meerrettich und Knoblauch sind für Ungeziefer unangenehm. So können Schädlinge durch die Duftstoffe aus bestimmten Gartenarealen vertrieben werden. Dasselbe Prinzip greift bei verteilten Zitronenschalen.

Mechanische Mittel

Um einem Befall vorzubeugen eignen sich bei einigen Schädlingen mechanische Barrieren.

Beschränken sich Schnecken beispielsweise hauptsächlich auf ein Beet, schaffen ein Schneckenzaun oder ein Hochbeet Abhilfe. Diese Barriere bleibt allerdings nur unüberwindbar, wenn keine Pflanzenteile als Brücke darüber wachsen.

Obstgehölze und Teile eines Gemüsegartens lassen sich mit Kulturschutznetzen erfolgreich gegen Ungeziefer – und die grundsätzlich nützlichen Gartenvögel – sichern. Gegen Vögel helfen auch zeitlich beschränkt in den Baum gehängte CDs. Nach einigen Wochen lernen die Tiere allerdings, dass davon keine Gefahr ausgeht.

Gegen Raupen, Insekten und Ameisen helfen im Handel erhältliche grüne Leimringe. Diese werden um den Stamm des Baumes gelegt, hinaufkrabbelnde Insekten bleiben daran kleben. Allerdings müssen solche Barrieren schon angebracht werden, bevor die Larven schlüpfen. Sie eignen sich also vor allem für Gehölze, die bekanntermaßen jedes Jahr extrem stark befallen sind.

Am ehesten in diese Sparte passen auch akustische Mittel. Vor allem gegen Wühlmäuse und Maulwürfe gibt es Ultraschallgeräte. Allerdings vertreiben diese auch Igel und sind unangenehm für Haustiere. Der Einsatz sollte also überlegt sein.

Natürliche Bekämpfung: Hausmittel

Aus Brennnesseln und Wasser kann eine Brennnesseljauche hergestellt werden. Diese eignet sich als Spritz- und Düngemittel auch dazu, Nacktschnecken oder Blattläuse zu vertreiben.

Ein gekochter Sud aus Ackerschachtelhalm hilft gegen Spinnmilben und verschiedene Pilzarten.

Holunderblütensud ist in deren Gänge gekippt sogar gegen Wühlmäuse und Maulwürfe effektiv.

Mit einem über Nacht angesetzten Rhabarbersud oder einer Pflanzenöl-Spritzung bekämpfen Sie Schildläuse.

Blattläusen wird man auch mit einer Seifenwasser-Spritzung Herr und eine Mischung aus Wasser, Natron und Alkohol ist effektiv gegen verschiedenste Läusearten einzusetzen.

Um Ungeziefer im Zier- und Nutzgarten auf natürliche Weise zu bekämpfen, finden Sie außerdem viele Tipps auf Seiten wie  ungeziefer-ratgeber.info.

Chemische Mittel zur Schädlingsbekämpfung

Pestizide

Pestizide sind chemische Verbindungen, die Schädlinge auf unterschiedliche Weise vertreiben oder abtöten. Sie sind für die Landwirtschaft zugelassen, stellen also nach deutschen Richtlinien bei bestimmungsgemäßem Gebrauch keine Gesundheitsgefahr für andere Lebewesen, als den Schädling, und keine Umweltgefahr dar.

Biopestizide sind für den ökologischen Anbau zugelassen, also aus Substanzen, die in Tieren, Insekten oder Pflanzen vorkommen, hergestellt.

Biozide

Bei Bioziden handelt es sich um chemische Mittel, die den Schädling abtöten, indem sie das Nervensystem lähmen. Ameisengift, Ratten- und Mäuseköder oder Insektensprays sind gängige, frei verkäufliche Biozide. Es handelt sich um sehr effiziente Schädlingsbekämpfungsmittel für Wege, Parkplätze, den Ziergarten oder den Hausbereich, die es in verschiedenen Ausführungen bezogen auf das jeweilige Schadtier gibt.

Allerdings sind Biozide auch für den Menschen, andere Tiere, Insekten und die Umwelt schädlich. Deshalb dürfen sie ausschließlich nach Gebrauchsbestimmung und unter Schutzmaßnahmen verwendet werden.

Wenn Sie Kinder oder Tiere haben, stellen Sie sicher, dass Biozide jederzeit unerreichbar für diese sind. Auch in einem Gemüsegarten haben diese Mittel zur Schädlingsbekämpfung nichts zu suchen.